Lange Zeit mussten sich Online-Spielotheken sowie viele Sportwettenanbieter in Deutschland in einer Grauzone bewegen, da es keine offizielle deutsche Glücksspiellizenz außerhalb von Schleswig-Holstein gab. Warum das so ist, was sich heute geändert hat und was du sonst noch über die Glücksspiellizenz in Deutschland und in der EU wissen musst, erfährst du in diesem Artikel.

Glücksspiellizenz in Deutschland – endlich raus aus der Grauzone 

Noch vor einigen Jahren galten Online-Casinos mit einer Lizenz aus Malta, Gibraltar oder Großbritannien für viele Spieler und Spielerinnen als legal, da die europäische Dienstleistungsfreiheit es Anbietern laut EU-Recht gestattete, ihre Dienste (z.B. Glücksspiele) europaweit anzubieten, sofern sie im eigenen Land legal waren. Casinos mit EU-Lizenz konnten ihre Dienste folglich – auch ohne Glücksspiellizenz in Deutschland – deutschlandweit anbieten.

Zwar konnten einzelne EU-Länder durch eigene Gesetze Glücksspiel natürlich auch verbieten, doch Deutschland hatte schlichtweg kein eigenes Glücksspielgesetz. Entsprechend gab es auch keine Online-Spielotheken und kein Online-Casinos mit deutscher Lizenz, die legal waren. Ebenso gab es keine, die verboten waren. Alles bewegte sich in einer Grauzone. Eine Ausnahme gab es jedoch: Schleswig-Holstein. Das Bundesland verabschiedete im Alleingang ein Glücksspielgesetz, das aber ausschließlich für die Anwohner Schleswig-Holsteins galt. Unter dieser Voraussetzung konnten seriöse Online-Casinos mit deutscher Lizenz auftreten, obwohl diese eingeschränkte deutsche Glücksspiellizenz überhaupt nicht deutschlandweit gültig war.

So kam es zu Situationen, dass eine Online-Spielothek eine offizielle Glücksspiel-Lizenz in Schleswig-Holstein hatte, für dortige Spieler legal war, andere Spieler und Spielerinnen aus anderen Bundesländern Deutschlands schauten aber in die Röhre und mussten auf Anbieter mit einer Glücksspiellizenz in Malta & Co. zurückgreifen. Schlichtweg, weil ihnen nichts anderes übrig blieb.

Klarheit schafft der bundesweite Glücksspielstaatsvertrag für Deutschland, der seit 1. Juli 2021 in Kraft ist. Er löst gleichzeitig auch die Schleswig-Holstein-Lizenz ab und gilt für alle Bundesländer und Bundesbürger in Deutschland. Da er Online-Casinos explizit verbietet, die über keine gültige Glücksspiellizenz in Deutschland verfügen, sind damit Online-Casinos mit einer Lizenz in Malta, Gibraltar, Großbritannien & Co. für Spieler aus Deutschland nicht mehr erlaubt. Was es mit dem Staatsvertrag genau auf sich hat, wie er sich von der einstigen deutschen Glücksspiellizenz des Landes Schleswig-Holstein und von anderen EU-Lizenzen unterscheidet und was Sie sonst noch zu lizenzierten und unlizenzierten Onlinecasinos wissen müssen, haben wir im Folgenden für dich zusammengefasst. Werfen wir aber zunächst einen kurzen Blick darauf, was genau eine Glücksspiellizenz überhaupt ist.

>> Hier kannst du den Glücksspielstaatsvertrag herunterladen 

Was sind Glücksspiellizenzen?

Jeder Glücksspielbetreiber in Europa benötigt eine gültige Glücksspiel-Lizenz, um legal in Deutschland bzw. anderen europäischen Ländern agieren zu können. In den meisten EU-Mitgliedsstaaten gibt es schon seit längerer Zeit eine zentrale Behörde, die solche Lizenzen erteilt.  

Erwirbt ein Betreiber eine solche Lizenz, darf er laut europäischer Gesetzgebung seine Dienste in allen europäischen Mitgliedsstaaten anbieten, sofern die jeweiligen Glücksspielgesetze des Landes es nicht verbieten. Um eine Lizenz zu erhalten, müssen Betreiber strenge Richtlinien einhalten und Anforderungen erfüllen, die beispielsweise den Datenschutz, den Spielerschutz oder auch die Lizenzierung der Spiele und Zahlungsanbieter angehen. Auch hinsichtlich der sicheren Datenübertragung sind strenge Anforderungen einzuhalten. Das gilt für alle europäischen Lizenzen, es gibt jedoch Unterschiede in den Kriterien der verschiedenen Glücksspiellizenzen.

Wie genau Kriterien wie der Spielerschutz suchtgefährdeter Personen und Minderjähriger oder auch die Einbindung von Zahlungsmethoden umzusetzen sind, hängt also von der Lizenz eines Anbieters ab. 

Die Lage in Deutschland vor dem Inkrafttreten des Staatsvertrags 

In Deutschland war es bisher für Spieler schwer erkennbar, ob Glücksspiel bei einem bestimmten Anbieter legal war oder nicht. Lizenzen wurden nicht bundesweit vergeben, sodass ein Online-Casino mit deutscher Lizenz ausschließlich in Schleswig-Holstein lizenziert sein konnte, um Sportwetten oder ein Online-Casino legal betreiben zu können. Damit war es für Einwohner Schleswig-Holsteins legal, in einem lizenzierten Casino zu spielen, nicht jedoch in einem Casino, das in einem anderen EU-Land lizenziert war.  

Für Einwohner anderer Bundesländer war die Lage so, dass sie offiziell überhaupt nicht legal in Casinos mit deutscher Lizenz, einer Curacao-Glücksspiellizenz oder einer sonstigen EU-Lizenz spielen konnten. Die Betreiber boten aber Konten für deutsche Spieler an und da das Glücksspiel bisher Ländersache war, wurde das Spielen an sich nie unter Strafe gestellt und auch nicht verfolgt. Es wurde in gewisser Hinsicht also geduldet, wenn auch nicht offiziell.   

Es war also längst überfällig, eine zentrale, bundesweite Behörde zu schaffen, die – wie in anderen Ländern Europas – Glücksspiellizenzen für Online-Poker, Online-Casinos und Sportwetten-Anbieter im Internet vergibt. Ein bundeseinheitliches Gesetz ist für alle Bürgerinnen und Bürger des Landes gültig und die Verwirrung um Anbieter mir einer Lizenz in Schleswig-Holstein oder Online-Casinos mit EU-Lizenz hätte ein Ende.

Entsprechend wurde bereits im Januar 2020 ein erster Entwurf für den neuen Glücksspielstaatsvertrag vorgelegt, der einheitliche Einzahlungslimits, Maßnahmen zur Kontrolle des Spielerverhaltens und mehr regelt. Auch die Werbemaßnahmen, die Art der Zahlungsmethoden sowie Regelungen zum Spielablauf und zu den Höchsteinsätzen je Spiel sollen dem Entwurf zufolge reguliert werden.  

Mit dem Unterzeichnen des Gesetzesentwurfs durch alle Bundesländer ist die Regelung des Glücksspiels fortan nicht mehr Ländersache, sondern es gibt klare Regelungen für Anbieter, die in Deutschland eine offizielle Lizenz erhalten möchten. Da die Anzahl an lizenzierten Anbietern begrenzt werden soll, wird es nicht beliebig viele offiziell in Deutschland lizenzierte Anbieter geben.  

Bis zum 31. Dezember 2022 gab es in Deutschland eine Übergangsfrist gemäß §27p des Staatsvertrags zur Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland. Hiernach bildeten die Länder für das Glücksspielkollegium eine Geschäftsstelle im Land Hessen. Dort wurden die Beschlüsse gefasst, Gebühren verwaltet und die Aufsichtsfunktionen in all jenen Ländern übernommen, in denen der Staatsvertrag noch nicht zum 1. Juli 2021 in Kraft getreten war.

Alle bereits erteilten Erlaubnisse für die Veranstaltung von Online-Casinospielen durch das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein blieben noch bis längstens zum 31. Dezember 2024 gültig, sofern der dort lizenzierte Betreiber spätestens bis 1. Juli 2022 einen neuen Antrag auf Erteilung einer Glücksspielerlaubnis gemäß des neuen Staatsvertrages gestellt hatte. 

Heutige Auflagen an Online-Spielotheken mit Glücksspiellizenz in Deutschland 

Viele der Auflagen, die offizielle Anbieter mit einer Glücksspiellizenz in Deutschland heute erfüllen müssen, galten auch bereits während der Übergangsphase für in Europa lizenzierte Casinos und Online-Spielotheken. Die strengen Anforderungen umfassen insbesondere folgende Punkte: 

  • Das gesamte Online-Angebote muss in deutscher Sprache bereitgestellt werden 
  • Es muss eine Aufklärung über Risiken bei der Teilnahme am Spiel erfolgen 
  • Es muss ein automatisches Früherkennungssystem von Spielsucht integriert werden 
  • Bereits bei der Anmeldung müssen Spieler ein Monatslimit von maximal 1.000 Euro einrichten. 
  • Es muss eine Identifizierung und Authentifizierung jedes Spielers bereits bei der Anmeldung durchgeführt werden. 
  • Anonyme Zahlungsmethoden dürfen nicht angeboten werden (Kryptowährungen, PaysafeCard etc.) 
  • Es müssen Schutzfunktionen für Spieler implementiert werden. Beispielsweise zeitliche Begrenzungen für Limitänderungen, ein Panik-Button oder ein Reality-Check alle 60 Minuten mit 5 Minuten Zwangspause 
  • Gleichzeitiges Spielen mehrerer Automaten auf einer Domain darf nicht möglich sein. 
  • Es wird eine bundesweite Lizenz nur für Online-Spielotheken mit virtuellen Automatenspielen (Slots) vergeben. Die Begriffe „Casino“ oder „Casinospiele“ sind von Spielotheken und Spielautomaten abzugrenzen, für die separate Lizenzen der jeweiligen Länder benötigt werden.
  • Der Einsatz je Spiel darf maximal 1 Euro betragen. Progressive Jackpot-Spiele sind nicht erlaubt. 
  • Auto-Spin ist nicht mehr zulässig und jeder Spin muss mindestens 5 Sekunden dauern. 

Darüber hinaus dürfen Online-Spielotheken mit offizieller deutscher Glücksspiellizenz heute keine Live-Casino-Spiele, Tischspiele wie Roulette oder Blackjack sowie Poker nur in bestimmten Varianten und unter Auflagen anbieten. Außerdem gibt es strenge Richtlinien in Bezug auf Jackpotspiele. So darf beispielsweise ein Jackpot-Slot nicht einen Teil des Einsatzes nutzen, um den Jackpot weiter zu erhöhen. All diese strengen Richtlinien wirken sich also nicht nur auf die Betreiber von Online-Spielotheken aus, sondern auch auf die Spieleentwickler, denn viele Slots erfüllten diese Kriterien nicht.

SkillOnNet und DrückGlück mit offizieller deutscher Glücksspiel-Lizenz

DrückGlück gehörte zu den ersten Online-Spielotheken in Deutschland, die eine offizielle Glücksspiellizenz beantragt haben. Bereits seit 2015 hatte DrückGlück eine deutsche Lizenz in Schleswig-Holstein und erfüllte schon zu Beginn der Übergangszeit alle gesetzlichen Kriterien zum Erhalt einer Lizenz in Deutschland. Um euch die gewohnt hohe Qualität im Bereich der Spielautomaten auch mit der deutschen Glücksspiellizenz bereitstellen zu können, arbeiten wir mit der Plattform SkillOnNet, über die die Spiele von vielen verschiedenen großen Spieleentwicklern bereitgestellt werden.

SkillOnNet verfügt ebenfalls über eine offizielle Glücksspiellizenz in Deutschland und sorgt dafür, dass alle Spiele, die über die Plattform laufen, die strengen Anforderungen an die deutsche Gesetzgebung erfüllen. Das macht das Spielen für dich als Slot-Fan besonders sicher, fair und transparent. Gleichzeitig konnten wir über diesen Weg gewährleisten, dass du auch zukünftig hochkarätige Slots von Entwicklern wie NetEnt, Merkur, Yggdrasil, Gamomat & Co. spielen kannst.

Die Slots sind so modifiziert, dass sie den hohen deutschen Standards entsprechen, bieten keine Auto-Spin-Funktion mehr und erlauben höchstens einen Euro Einsatz je Dreh, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist. Was den Spielerschutz und die Regulierung angeht, setzt Deutschland damit hohe Maßstäbe an, die im Vergleich zu anderen Glücksspiellizenzen in Europa für viele Spielerinnen und Spieler aber auch mit Nachteilen einhergehen.

Hinweis: Obwohl DrückGlück eine deutsche Lizenz hat, DrückGlück legal Spielautomaten in Deutschland anbieten darf und offiziell als Online-Spielothek auf der Whitelist steht, unterscheidet sich das Angebot von einem Online-Casino mit EU-Lizenz. Durch die Abgrenzung zwischen Casinospielen und virtuellen Automatenspielen ist es Online-Spielotheken mit offizieller Glücksspiellizenz in Deutschland ausschließlich gestattet, Slots (Spielautomaten) bundesweit anzubieten.

Glücksspielstaatsvertrag und offizielle Glücksspiellizenz in Deutschland

In den meisten Bundesländern ist bereits am 1. Juli 2012 der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) in Kraft getreten, der in seiner gültigen dritten Fassung vom 1. Januar 2020 noch bis zum 1. Juli 2021 Gültigkeit hatte. Da sich trotz des Verbots durch den ursprünglichen GlüStV in Deutschland ein großer Glücksspielmarkt im Internet auf Basis europäischer Lizenzen entwickelte, war der GlüStV schnell nicht mehr zeitgemäß. 

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag 2021 regeln die Länder die Veranstaltung, die Durchführung und die Verfilmung von öffentlichen Glücksspielen, wozu nicht nur Spielotheken und Online-Spielotheken, sondern auch Sportwetten gehören. Seit 2021 ist nun erstmals offiziell das Spiel mit dem Glück legalisiert worden und alle 16 Bundesländer halten sich daran. Spieler und Spielerinnen können nun offiziell bei Online-Anbietern wie DrückGlück in Deutschland legal ein Konto erstellen, sich einloggen und um echtes Geld spielen.

Der neue Glücksspielstaatsvertrag hat eine einheitliche rechtliche Grundlage in ganz Deutschland sowie die Sicherheit der Spieler als oberste Ziele definiert. Durch geeignete Maßnahmen und Kontrollen soll nicht nur Betrug vorgebeugt werden, sondern auch Manipulationen, Spielsucht und Kriminalität in der Glücksspielbranche sollen eingedämmt werden, damit Online-Spielotheken zu einem sicheren Ort für Spieler werden.

Die wichtigsten Aspekte und Ziele des aktuell gültigen Glücksspiel-Staatsvertrages haben wir im Folgenden für dich nochmal ausführlich zusammengefasst:

1. Spielsuchtprävention

Spielsucht ist eines der größten Probleme im Bereich des Glücksspiels. Wenn Spieler keine Hilfe bekommen, können psychische und finanzielle Schäden die Folge sein. Deshalb müssen alle Glücksspiel-Anbieter online, Casinos und Wettbüros in Zukunft ein Sozialkonzept erarbeiten, das verantwortungsvolles Spielen fördert und notwendige Hilfestellungen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Suchtproblemen bietet.

2. Spieler- und Jugendschutz

Durch den Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) gibt es nun einheitliche Regeln, deren Einhaltung durch regelmäßige Kontrollen überprüft werden soll. Insbesondere im Hinblick auf den Jugendschutz spielt dieser Aspekt eine wichtige Rolle. Die Legalisierung des Glücksspiels soll die Entstehung und Verbreitung von illegalen Glücksspielen auf dem Schwarzmarkt verhindern und die Sicherheit für Spieler erhöhen.

3. Faire Wettbewerbsbedingungen

Mit dem neuen Online-Casino-Gesetz können sich bundesweit Anbieter um eine deutsche Lizenz bewerben, da es keine Beschränkungen für die Vergabe von Konzessionen gibt, wie es beispielsweise bei der Lizenz in Schleswig-Holstein der Fall war. Dadurch gelten für alle Marktteilnehmer die gleichen Bedingungen.

4. Steuereinnahmen

Obwohl dies kein offizielles Ziel ist, spielen Steuereinnahmen sicherlich eine entscheidende Rolle.

Auswirkungen der Glücksspiellizenz in Deutschland auf Online-Spielotheken

Online-Spielotheken mit einer offiziellen Glücksspiellizenz in Deutschland dürfen in erster Linie virtuelle Automatenspiele (Online-Slots) bereitstellen. Darüber hinaus gibt es Einschränkungen bei der freien Gestaltung der Einsätze und des Budgets sowie des Spielverhaltens. Das wirkt sich auf dich als Spieler wie folgt aus:

  • Tischspiele wie Blackjack, Roulette und Baccarat sind verboten.
  • Live-Casino-Angebote sind ebenfalls verboten.
  • Das Einzahlungslimit beträgt 1.000 € pro Monat.
  • Es gibt eine bundesweite Spielersperrdatei.
  • Es gibt keine Auto-Spins oder Speed-Runden, die kürzer als 5 Sekunden sind.
  • Je Dreh am Slot kann höchstens 1 Euro gesetzt werden.
  • Es ist verboten, gleichzeitig Wetten bei mehreren Online-Casino-Anbietern abzuschließen.
  • Es muss einen Panik-Button geben, mit dessen Hilfe sich Spieler für 24 Stunden selbst sperren lassen können.

Europäische Glücksspiellizenzen

Neben der Glücksspiellizenz in Deutschland gibt es natürlich noch weitere Lizenzen. Die wichtigsten europäischen Lizenzen möchten wir dir im Folgenden zusammenfassen, damit du dir einen Überblick über die Unterschiede zwischen den jeweiligen Aufsichtsbehörden und Lizenzen verschaffen kannst.

Glücksspiellizenz aus Malta

Glücksspiellizenz aus Malta

Die kleine Mittelmeerinsel Malta gehört seit jeher zu den Top-Adressen, wenn es um europäische Glücksspiellizenzen geht. Viele namhafte Casinos im Internet haben hier nicht nur ihren Hauptsitz, sondern sind auch bei der dortigen MGA(Malta Gaming Authority) lizenziert. 

Mit der Überwachung und Vergabe der Lizenzen hat die maltesische Glücksspielbehörde langjährige Erfahrung und geht dabei nicht nur gewissenhaft, sondern auch sehr professionell vor. Eine offizielle Glücksspiellizenz der MGA erhalten ausschließlich sichere und seriöse Casinobetreiber, denn die Auflagen sind streng und die Einhaltung wird genau überprüft.  

Bereits seit dem Jahr 2001 werden in Malta Lotterien und andere Arten von Glücksspiel über ein nationales Gesetz reguliert. Damit ist Malta weltweit Vorreiter in diesem Bereich, denn es wurde bereits früh erkannt, dass ein Ausbleiben offizieller Regulierung und Lizenzierung lediglich staatliche Monopole fördert, ohne dabei den privaten Glücksspielmarkt zu unterbinden. 

Die Standards für Lizenznehmer der staatlichen Lizenz in Malta sind sehr hoch, so dass die Lizenz europaweit ein entsprechend hohes Ansehen genießt. Seit Malta im Jahr 2004 der EU beigetreten ist, unterliegen die Glücksspiellizenzen dem Prinzip der Dienstleistungsfreiheit innerhalb der europäischen Union.  

Die MGA (ehemals LGA) verfolgt bei der Vergabe der Lizenzen vor allen Dingen folgende Hauptaufgaben: 

  • Jugendschutz und Schutz von Spielsucht gefährdeter Personen 
  • Vergabe von Lizenzen für Lotterien, Casinos, Sportwetten und anderer Anbieter mit Sitz in Malta 
  • Agieren als Kontrollorgan zur Überwachung der Lizenznehmer 
  • Kontrolle und Sicherstellung der Sicherheit und Fairness der Glücksspiele 
  • Wahrung des Spielerschutzes und der Rechte der Spieler 
  • Überwachung der Richtlinien zum verantwortungsvollen Spielen 
  • Überwachung der Einhaltung von Richtlinien zur Betrugs- und Geldwäsche-Vermeidung 

Bei der Lizenzvergabe in Malta wird zwischen B2C (Business to Customer) und B2B (Business to Business) Diensten unterschieden. Casinos, die ihre Dienste für Endkunden bereitstellen, haben in der Regel eine Lizenz der Klasse 1. Sie beinhaltet das Bereitstellen von Automatenspielen, Tischspielen, Keno, Craps, Poker und mehr. Voraussetzung für eine Klasse 1 Lizenz ist, dass der Anbieter auf eigene Rechnung handelt und das finanzielle Risiko für sich wiederholende Spiele mit zufälligem Ausgang alleine trägt.  

Darüber hinaus gibt es noch die Klasse 2 für Sportwetten, Glücksspiele mit festen Quoten, die Klasse 3 für Wettbörsen, Pokernetzwerke & Co. sowie die Klasse 4 für Lizenzanbieter von Glücksspielen wie beispielsweise Spieleentwickler von online Slots. Auch gemischte Lizenzen (Klasse 1 und 4 bzw. Klasse 3 und 4) sind möglich. 

Um eine Lizenz der Klasse 1 zu erhalten, muss ein Online-Casino mit Sitz in Malta umfangreiche Anforderungen erfüllen, zu denen insbesondere folgende gehören: 

  • Abschließend muss sich der Anbieter einer umfangreichen Compliance-Prüfung unterziehen, in der rechtliche Rahmenbedingungen, die betrieblichen Vorgänge und mehr überprüft werden. Dies geschieht in der Regel nach etwa einem Jahr. 

Was die Kosten für die Lizenz in Malta angeht, gibt es keine vollständig gesicherten Daten. Fest steht jedoch, dass ein Glücksspielanbieter im Jahr Gebühren in Höhe von mindestens 25.000 Euro plus einmalig etwa 5.000 Euro Verwaltungsgebühren zahlen muss. Die Gebühren für online Casinos sind wohl nochmals höher und liegen je nach Größe bei mindestens 40.000 Euro. Darüber hinaus werden die Brutto-Spielerträge zusätzlich mit 0,4 bis 5% versteuert. Die Höhe hängt dabei von der Lizenzart und der Größenordnung des Umsatzes ab. Reguläre Unternehmenssteuern sind darin noch nicht enthalten.  

Glücksspiellizenz aus Gibraltard

Glücksspiellizenz aus Gibraltar 

Bereits seit 1998 vergibt die Gibraltar Regulatory Authority (GRA) Glücksspiellizenzen. Alle Glücksspiele, die in Malta bereitgestellt werden, müssen dem aktuellen Glücksspielgesetz von 2005 entsprechen. Hierzu gehören entsprechend auch alle Online-Glücksspiele. Ein eigener Glücksspielbeauftragter muss bei den Anbietern prüfen, dass alle Lizenznehmer ihre Tätigkeiten gemäß der aktuellen Lizenzanforderungen durchführen.  

Gibraltar hat die Herausgabe solcher Lizenzen begrenzt und vergibt an neue Onlineanbieter derzeit keine Lizenzen. Entsprechend schwer ist es, sich eine neue Lizenz zu sichern, zumal ausschließlich Unternehmen für eine solche Lizenz in Frage kommen, die nachweislich bereits erfolgreich in Gibraltar tätig sind. Selbst Betreiber, die in Gibraltar Server für ein Online-Casino neu einrichten möchten, können dies nicht ohne weiteres tun, denn laut Gesetz muss ein Unternehmen einen klassischen Geschäftssitz mit eigenem Geschäftsgebäude in Gibraltar haben.  

Anbieter von Offshore-Online-Casinos können unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls lizenziert werden, es muss aber gewährleistet werden, dass Werbeaktivitäten ausschließlich auf Spieler in Ländern abzielen, in denen Glücksspiele und Gambling legal sind. Der Schutz Minderjähriger und von Spielsucht gefährdeter Personen hat bei der Lizenz aus Gibraltar eine sehr hohe Bedeutung. 

  • Das Stammkapital muss mindestens 100.000 Euro betragen. 
  • Der Anbieter muss die fachliche Eignung nachweisen (Fit & Proper Test) 
  • Der Anbieter muss einen Business-Plan einreichen, der einer intensiven Analyse unterzogen wird. 
  • Der ordnungsgemäße laufende Betrieb muss gewährleistet werden. Hierzu werden IT, Prozessabläufe und mehr genau unter die Lupe genommen. 
  • Sind obige Anforderungen erfüllt, hat der Antragsteller 60 Tage Zeit, seine Infrastruktur aufzubauen und das gesamte System einer Prüfung durch die MGA unterziehen zu lassen. 

Ein wichtiger Schutzmechanismus der Lizenz ist auch die Garantie durch die Lizenzgeber, dass ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind, um allen bestehenden und potenziellen Verpflichtungen aus Gewinnauszahlungen nachkommen zu können. Es ist zudem erforderlich, dass Gewinnauszahlungen rechtzeitig und stets gemäß der vorgegebenen Vereinbarungen erfolgen. Regelmäßige Überprüfungen der Systeme zur Ein- und Auszahlung müssen durch unabhängige Dritte durchgeführt werden. 

Derzeit hat Gibraltar 34 Online-Glücksspiellizenzen vergeben, die sich unter Casinobetreibern, Softwareentwicklern und Sportwettenanbietern aufteilen. Die Kosten für eine Lizenz in Gibraltar belaufen sich auf mindestens 100.000 GBP pro Jahr, was rund 114.000 Euro entspricht. Darüber hinaus fallen 0,15% vom Bruttospielertrag bzw. bis zu 1% vom Brutto-Glücksspielumsatz pro Jahr an Steuern an. 

Glücksspiellizenz aus Großbritannien

Glücksspiellizenz aus Großbritannien

Das Vereinigte Königreich und Nordirland bieten eine der angesehensten und strengsten Lizenzen für Online-Casinos an. Die Anforderungen, die Anbieter erfüllen müssen, um eine Lizenz zu erhalten, sind sehr streng, so dass viele Betreiber für Nutzer aus Großbritannien eigene Regeln implementieren, die für andere Nutzer gegebenenfalls nicht gelten.  

Durch den ausgezeichneten Ruf, den die GB-Lizenz genießt, sind so lizenzierte Casinos bei Spielern sehr beliebt. Casinobetreiber müssen allerdings 15% Steuern auf die erzielten Gewinne abführen und die strengen Auflagen zum Spielerschutz sind mit zusätzlichen Kosten für die Betreiber verbunden. Auch als deutscher Spieler können Sie einem in Großbritannien registrierten Casino uneingeschränkt vertrauen. 

Die UK Gambling Commission ist für die Überprüfung der Einhaltung aller Richtlinien und auch die Vergabe von neuen Lizenzen verantwortlich. Im Durchschnitt dauert es etwa 16 Wochen, bis ein Antrag für eine neue Lizenz überhaupt bearbeitet wird. Darüber hinaus entstehen für den ersten Antrag Kosten in Höhe von 5.711 GBP sowie 3.748 GPB Gebühren jährlich, die zu den 15% Steuern noch hinzukommen. Darüber hinaus Im Vergleich zu Lizenzen in anderen Ländern ist die UK-Lizenz damit sehr teuer, denn der Steuersatz alleine ist beispielsweise in Gibraltar und Malta deutlich geringer. 

Trotz des aufwändigen und langwierigen Genehmigungsverfahrens ist der Prozess durch die sehr gute Organisation der Behörde insgesamt klar strukturiert. Die UK Gambling Commission ist im Nachgang überwiegend für die Prüfung folgender Anforderungen verantwortlich: 

  • Spielerschutz: Es wird ein zentrales Register geführt, so dass Spieler von allen Casinos ausgeschlossen werden. Ein Selbstausschluss von Glücksspielanbietern muss mindestens für sechs Monate gelten.  
  • Finanzielle Vorschriften: Die Finanzvorschriften zur Vorbeugung von Geldwäsche müssen von den Anbietern umgesetzt werden. Zudem müssen Gelder der Spieler von übrigen Geldern des Casinos strikt getrennt werden. 
  • Technische Anforderungen: Hierbei werden Design der Spiele, Vorgehen bei Abbruch der Verbindung eines Spielers, die Zufallsgeneratoren und mehr kontrolliert.  

Generell sind Casinos mit einer Lizenz in Großbritannien sehr vertrauenswürdig, da die Richtlinien sehr streng und die Anforderungen zur Erfüllung für Betreiber sehr hoch sind. Sowohl hinsichtlich der Datenübertragung, der Sicherheit Ihres Geldes und was den Spielerschutz betrifft, ist die Lizenz der UK Gambling Commission sehr fortschrittlich. 

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Glücksspiellizenz aus Curaçao 

Glücksspiellizenz aus Curaçao 

Curaçao gehört zur früher als Niederländische Antillen bekannten Inselgruppe. Zuständig für die Vergabe und Kontrolle der Glücksspiel- bzw. E-Gaming-Lizenzen ist die Curaçao eGaming (CEG). Als eine der ältesten Behörden zur Vergabe von Glücksspiellizenzen ist sie sehr bekannt, die Richtlinien zum Vorgaben und Anforderungen zum Erhalt einer solchen Lizenz sind jedoch im Vergleich zu anderen Lizenzen deutlich weniger kompliziert.  

Für viele Betreiber ist Curaçao aufgrund des geringen Steuersatzes von nur 2% auf den Nettogewinn attraktiv und das Lizenzierungsverfahren ist zudem schnell, relativ unkompliziert und es gibt kaum Eintrittsbarrieren. Ein legitimes Online Casino, das entsprechendes Eigenkapital nachweisen kann, wird in aller Regel auch lizenziert, zumal die Richtlinien zur Einhaltung des Spielerschutzes recht lasch sind und es darüber hinaus keine Einschränkungen zur Werbeaktivität gibt.  

Um eine sogenannte Master-Lizenz zu beantragen, werden einmalig 60.000 ANG (etwa 28.000 EUR) fällig und weitere 10.000 ANG (rund 4.700 EUR) monatlich für die ersten zwei Jahre. Nach dem zweiten Jahr können die Gebühren individuell verhandelt werden. Eine solche Master-Lizenz ermöglicht es dem Lizenzinhaber zudem, weitere Unterlizenzen zu vergeben und darauf Einnahmen zu generieren. Der Master-Lizenzinhaber bleibt aber für die Aktivitäten der Unterlizenznehmer verantwortlich. 

Durch diese Regelung gibt es entsprechend viele Unternehmen, die Unterlizenzen für Neueinsteiger am Glücksspielmarkt anbieten. Dies wiederum ist für die Seriosität im Allgemeinen sicherlich kein Vorteil, macht aber Neulingen den Erhalt einer EU-Lizenz entsprechend einfacher, denn andere Lizenzen sind für neue Anbieter am Markt mitunter sehr schwer zu erhalten.  

Da Curaçao nur eine einzige Lizenz-Art für jede Art von Glücksspiel bereithält, ist es sehr unkompliziert für Betreiber unterschiedlicher Spieleangebote, die Lizenz zu beantragen und zu nutzen. Die Lizenz gilt dann für Sportwetten, Casinos und andere Arten von Glücksspiel gleichermaßen. Im Vergleich zu anderen EU-Lizenzen sind die Einstiegshürden nicht nur geringer, sondern die Curaçao eGaming bietet darüber hinaus auch technische und sogar finanzielle Unterstützung für die Online-Glücksspielindustrie an.  

Die Bedeutung einer Curaçao-Lizenz ist nicht so hoch wie die anderer Lizenzen – dessen sollten sich Spieler bewusst sein. Die Lizenzierungsstandards sind nicht so anspruchsvoll und es ist bereits mehr als einmal vorgekommen, dass sich Casinos mit ihrem gesamten Kapital plötzlich vom Markt verabschiedet haben und die Spieler leer ausgingen. Da sich die Behörde in solchen Fällen nicht für die Spielerreche einsetzt, ist es aus Sicht des Spielers entsprechend schwierig, seine Rechte durchzusetzen. 

Auch wenn es viele seriöse und große Anbieter mit einer Lizenz in Curaçao gibt, sollte die Lizenz immer mit einer gewissen Vorsicht genossen werden, denn der Erhalt der Lizenz selbst bedeutet noch nicht, dass das Casino besonders sicher und/oder zuverlässig ist. Zwar gibt es Richtlinien zur technischen Überprüfung der Lizenzinhaber, doch diese werden nicht näher spezifiziert und es ist auch unklar, in welchen zeitlichen Abständen solche Überprüfungen durchgeführt werden. 

Alle wichtigen EU-Glücksspiellizenzen im direkten Vergleich 

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Glücksspiellizenzen außerhalb Europas 

Es gibt eine Vielzahl von anderen Lizenzen für Glücksspielanbieter, die von Ländern außerhalb der Europäischen Union vergeben und verwaltet werden. So gibt es Lizenzen aus Costa Rica, Antigua, Barbuda oder auch Kahnawake, die zwar grundsätzlich nicht minderwertig sind, allerdings rechtlich an die nationale Gesetzeslage gebunden sind. Für Spieler aus Europa ist es damit schwierig bis unmöglich, das eigene Recht im Schadensfall durchzusetzen.  

Je nach Lizenz kann es strenge Auflagen oder eben auch lasche Richtlinien zur Vergabe geben. Zwar gibt es auch Lizenzen, bei denen die zuständige Behörde auch EU-Bürger beim Durchsetzen ihrer Interessen rechtlich vertritt, doch es gibt häufig nur sehr lasche Richtlinien zur Kontrolle der Finanzlage und insbesondere auch der Umstand, dass Casinos mit Nicht-EU-Lizenz nicht an die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gebunden sind, macht den Umgang mit personenbezogenen Daten unsicher. 

Die wesentlichen Unterschiede von Casinos mit und ohne EU-Lizenz haben wir im Folgenden kurz für Sie gegenübergestellt. Letztendlich müssen Sie als Spieler natürlich selbst entscheiden, ob Sie bei einem Casino ohne gültige EU-Lizenz spielen möchten. Empfehlen können wir es generell nicht. Beachten Sie, dass es auch Ausnahmen geben kann; so gibt es natürlich durchaus seriöse Anbieter, die die jeweiligen Richtlinien noch übertreffen oder sich sogar an die DSGVO halten. Eine Verpflichtung dazu gibt es aber nicht. 

Unterschiede zwischen den Glücksspiellizenzen im Überblick

unterschiede zwischen eu, nitcht-eu und deutscher lizenz
ubersicht der weltweiten glucksspiellizenzen

Historie zum Glückspielstaatsvertrag in Deutschland

Obwohl die Gesetzgebungszuständigkeit für Glücksspiele laut Grundgesetz Art. 70 Abs. 1 GG den einzelnen Bundesländern obliegt, haben sich die 16 Bundesländer Deutschlands auf einen Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland (Glücksspielstaatsvertrag) einigen können. Ziel des Vertrages ist es, bundeseinheitliche Regelungen für die Veranstaltung von Glücksspiel zu schaffen.  

Der am 1. Januar 2008 in Kraft getretene GlüStV wurde im Jahr 2012 – mit Ausnahme Schleswig-Holsteins – durch den Ersten Glücksspieländerungsvertrag (1. GlüÄndStV) abgelöst. Der für 2018 geplante 2. GlüÄndStV kam nie zustande, da er nicht von allen Bundesländern ratifiziert wurde und damit nicht zur Geltung kommen konnte. Das zuständige Innenministerium Hessens sieht den Zweck des Glücksspielstaatsvertrages in folgenden Hauptaspekten: 

  • Wettsucht und Glücksspielsucht verhindern 
  • Glücksspielangebot begrenzen, ordnen, überwachen und aus der Illegalität zu holen 
  • Minderjährige vor Glücksspiel schützen 
  • Ordnungsgemäße Durchführung von Glücksspiel gewährleisten und Spieler vor Betrug zu schützen 
  • Die Integrität des sportlichen Wettbewerbs bei der Veranstaltung von Sportwetten wahren  

Problematisch am ursprünglichen Glücksspielstaatsvertrag war das dort manifestierte uneingeschränkte staatliche Glücksspielmonopol für den Anbieter Oddset. Gerechtfertigt wurde dies durch die konsequente Erfüllung der staatlichen Suchtprävention. Doch selbst die staatlich regulierten Spielbanken rügten ebenso wie der Lottoverband die Überregulierung staatlicher Anbieter im Vergleich zu anderen Formen des Glücksspiels.  

Im Jahr 2010 urteilte zudem der Europäische Gerichtshof, dass das staatliche Monopol auf Sportwetten gegen europäische Richtlinien verstößt. Gleiches gilt auch für das Untersagen privater Glücksspielangebote innerhalb Europas auf der einen aber das Fehlen von nationalen Alternativen auf der anderen Seite. Spätestens seit diesem Zeitpunkt war die Verwirrung um die Legalität von Glücksspiel in Deutschland perfekt. 

Auf Basis dieser Grundlage wurde eine überarbeitete Form des GlüStV (der 1. Glücksspieländerungsvertrag) erstellt, der sich am 15. Dezember alle Länder mit Ausnahme von Schleswig-Holstein anschlossen. Dieser Vertrag ermöglichte es, das Glücksspiel Lotto auch online anzubieten und auch Glücksspielwerbung in Deutschland wurde damit ermöglicht. Lotto-Jackpots sind seither auch über die Bundeslandgrenzen hinaus gültig. 

Auch für Sportwettenanbieter ändert sich sehr viel, denn sie konnten erstmals auch als private Anbieter lizenziert werden. Das staatliche Sportwettenmonopol wurde über einen Zeitraum von sieben Jahren ausgehebelt, der als Experimentierphase dienen sollte. Gemäß Art. 10a GlüÄndStV konnten insgesamt höchstens 20 Konzessionen für staatliche und private Anbieter vergeben werden. Das Bundesland Hessen übernahm dabei die Erteilung, Kontrolle und Ausführung der Konzessionierung von Sportwettenanbietern. 

In den einzelnen Bundesländern wurden jedoch Ausführungsgesetze wie Sperrstunden, die Ausgabe von Getränken und Speisen sowie Mindestabstände von Spielhallen und mehr völlig unterschiedlich geregelt. Zudem war das Vergabeverfahren sehr intransparent und die Begrenzung auf 20 Konzessionen stieß ebenfalls auf heftige Kritik. Einige Lizenzbewerber gingen rechtlich gegen die Regulierung vor, so dass auf einen Beschluss des Verwaltungsgerichts Wiesbaden im Jahr 2015 das Vergabeverfahren für die Konzessionen gestoppt wurde. Dies in Verbindung mit der Bewertung als Verletzung der EU-Dienstfreiheit führte dazu, dass der Verwaltungsgerichtshof das Vergabeverfahren als verfassungswidrig einstufte. 

Im folgenden Jahr entschied der EuGH zudem, dass der Erste Glücksspieländerungsvertrag nicht mit dem EU-Recht in Einklang zu bringen sei, da das Schutzkonzept inkonsistent sei. Damit war der 1. Glücksspieländerungsvertrag verfassungswidrig und Europa-rechtswidrig zugleich. Ein 2. Glücksspieländerungsstaatsvertrag war also nur noch eine Frage der Zeit.  

Im März 2017 wurde der Entwurf zum 2. GlüÄndStV von den MinisterpräsidentInnen der Länder unterzeichnet und eine Erlaubnis für die 20 bereits lizenzierten Sportwettenanbieter sowie 15 weitere vergeben. Da die Länder Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen über ihre Länderparlamente der Neuregelung nicht zustimmten, konnte der geplante Stichtag zur Rechtswirksamkeit zum 1. Januar 2018 nicht eingehalten werden. 

Obwohl die Glücksspieländerungsverträge und der Glücksspielstaatsvertrag eigentlich zum Ziel hatten, eine länderübergreifende Regelung für Glücksspiel zu schaffen, konnte eine Gleichbehandlung von Sportwetten und Onlinecasinos nie erreicht werden. Alleine aus diesem Umstand heraus ergaben sich Konflikte mit dem Verfassungs- und Unionsrecht. 

Es dauerte dann bis zum Januar 2020, bis sich die 16 Bundesländer nach langen Verhandlungen und erneuter Aufforderung der EU auf einen EU-konformen Änderungsvertrag zum Glücksspielstaatsvertrag einigen konnten, der schließlich im Sommer 2021 in Kraft trat.  

Was sich im Vergleich zur Glücksspiellizenz in Schleswig-Holstein geändert hat

Schon im Jahr 2011 schuf Schleswig-Holstein eine Neuordnung des Glücksspiels (Glücksspielgesetz). Dieses in Verbindung mit dem § 1 des Gesetzes zur Übergangsregelung für Online-Casinospiele vom 11.06.2019 führte dazu, dass Schleswig-Holstein als einziges Bundesland die Veranstaltung und den Vertrieb von Slots und Online-Poker erlaubte. Bereits seit 2012 waren damit Glücksspiele im Internet für die Einwohner legal, wenn der Betreiber über eine Lizenz in Schleswig-Holstein verfügte.  

Da Schleswig-Holstein von Anfang an EU-Normen zur Glücksspiellizenz berücksichtigte und in Übereinstimmung damit die eigenen Gesetze umsetzte, gilt das Land als Vorreiter innerhalb Deutschlands. Seinerzeit erhoffte sich die konservativ-liberale Landesregierung Steuereinnahmen in Höhe von 40 bis 60 Millionen Euro durch die Lizenzvergabe sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Dass sich das etablierte Glücksspiel im Internet nicht mehr unterbinden ließe, war der Landesregierung damals schon klar.  

Die Schleswig-Holstein-Lizenz wurde für einen Zeitraum von 5 Jahren gewährt. Insgesamt entsprachen 23 Anbieter den strengen Richtlinien und konnten offiziell in SH lizenziert werden. Zu den wichtigsten Details des Gesetzes zur Neuordnung des Glücksspiels gehörten: 

  • Das Lottomonopol sollte staatlich bleiben 
  • Beschränkungen für Vertrieb und Marketing für Lotto sollten aufgehoben werden 
  • Anbieter von Sportwetten und Online-Casinos konnten eine 5-Jahres-Lizenz erhalten

Der neue Glücksspielstaatsvertrag hat keine Obergrenze für die Lizenzvergabe mehr, die Richtlinien sind aber deutlich strenger, als sie noch bei der Glücksspiellizenz in Schleswig-Holstein waren. Hier gab es keine Vorgaben für Einsatzlimits und das Angebot war auch nicht praktisch ausschließlich auf Spielautomaten begrenzt. Bezüglich des Spieleangebots müssen Spieler und Spielerinnen aus Schleswig-Holstein bei der nun bundesweit gültigen deutschen Glücksspiellizenz also Abstriche in Kauf nehmen.

Vor- und Nachteile der deutschen Glücksspiellizenz im Überblick

vor- und nachteile einer deutschen lizenz

FAQs zur Glücksspiellizenz in Deutschland

Wenn du weitere Fragen zum Thema Glücksspiellizenzen oder zum neuen Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland hast, zögere bitte nicht, uns zu kontaktieren. Die Fragen, die uns am häufigsten zu diesem Thema erreichen, haben wir im Folgenden kurz für dich zusammengefasst und beantwortet.  

Ist Glücksspiel in Deutschland legal?

Seit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags am 1. Juli 2021 gibt es bundesweit gültige Richtlinien, an die sich Betreiber von Online-Spielotheken in Deutschland halten müssen, die eine offizielle deutsche Glücksspiellizenz haben möchten. Die Sonderlizenzen des Landes Schleswig-Holstein sind hinfällig und Spieler und Spielerinnen dürfen nur noch in Spielotheken wie DrückGlück spielen, die über eine offizielle Glücksspiellizenz in Deutschland verfügen.  

Welche Vorteile hat ein Casino mit deutscher Lizenz?

In erster Linie profitieren Spieler von einer hohen Rechtssicherheit für deutsche Spieler, einer strengen Regulierung sowie hohen Datenschutz-Standards. Das Spielen in einer offiziell lizenzierten Online-Spielothek ist also sehr sicher und als Spieler ist es praktisch ausgeschlossen, dass eingezahltes Guthaben (selbst im Insolvenzfall) nicht ausgezahlt werden kann. Dies liegt daran, dass Einzahlungen von Spielern stets vom übrigen Guthaben des Casinos getrennt bleiben müssen und nicht zum Bedienen von anderen Gläubigern verwendet werden darf.  

Welche Casinospiele sind in Deutschland legal?

Nach aktuellem Stand können ausschließlich virtuelle Automatenspiele und Poker-Spiele (unter bestimmten Voraussetzungen) legal mit einer deutschen Glücksspiellizenz bundesweit angeboten. Tischspiele wie Roulette oder Blackjack sowie Live-Casino-Angebote mit echten Dealern fallen nicht unter den Glücksspielstaatsvertrag und bleiben Ländersache.

Was ist der Unterschied zwischen einer EU-Lizenz wie in Malta und der deutschen Lizenz?

Die Richtlinien, an die sich die Betreiber mit offizieller deutscher Lizenz halten müssen, sind deutlich strenger. Es wird viele progressive Jackpot-Slots nicht mehr geben, je Anbieter können pro Monat maximal 1.000 € eingezahlt werden und der Einsatz beim Dreh am Automaten darf höchstens 1€ betragen. Darüber hinaus gibt es viele weitere strenge Auflagen bezüglich Spielerschutz, Limits und mehr. Das Spieleangebot von einer Spielothek mit deutscher Lizenz wird sich also stark von dem eines Casinos mit einer Lizenz in einem anderen europäischen Land unterscheiden.  

Was passiert, wenn ich bei einem Casino mit EU-Lizenz spiele, das keine deutsche Lizenz hat?

Grundsätzlich macht sich ein Veranstalter von Glücksspiel in Deutschland gemäß § 284 StGB strafbar, wenn er über keine gültige deutsche Lizenz verfügt. Allerdings sitzen Casinobetreiber selten in Deutschland. Darüber hinaus kann über den § 285 StGB auch derjenige bestraft werden, der an nicht genehmigten Glücksspiel teilnimmt. In der Praxis ist dies aber schwer umzusetzen, da es für Spieler mitunter nur schwer zu erkennen ist, ob eine Spielothek nun offiziell in Deutschland lizenziert ist oder lediglich ihr Angebot unrechtmäßig an deutsche Kunden richtet. Es sollte jedoch Vorsicht gewahrt werden.

Welche Casinos haben eine deutsche Lizenz?

Es gibt heute neben DrückGlück immer mehr Online-Spielotheken und Sportwettenanbieter, die erfolgreich eine offizielle Glücksspiellizenz in Deutschland beantragt und erhalten haben. Durch die Legalisierung, die fairen Marktbedingungen und die Öffnung des Marktes kamen zuletzt auch viele Spieleentwickler wie Merkur oder Novoline wieder zum deutschen Markt zurück. Natürlich kannst du auch bei DrückGlück in Detuschland legal, offiziell und sicher deine Lieblingsspiele spielen.

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Carsten
Juni 15, 2021
(Zuletzt aktualisiert am April 18, 2024)
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Carsten

Carsten hat Informatik und Betriebswirtschaft studiert und war 15 Jahre lang selbständig im Einzelhandel tätig.

Seit 2014 ist er Berater für Startups, freier Autor, Übersetzer, SEO-Experte und schreibt bei DrückGlück rund um die Themen Slots, Spieleentwickler, zukünftige Technologien und mehr.